Bundesgerichtshof Urteil vom 10. Oktober 2017 - II ZR 353/15, veröffentlicht am 20.12.2017

Schlagworte/Normen:

HGB § 171 Abs. 1, § 172 Abs. 4 Satz 1

HGB § 110 Abs. 1; InsO § 38

Leitsätze:

HGB § 171 Abs. 1, § 172 Abs. 4 Satz 1

Behält sich eine Kommanditgesellschaft die erneute Einforderung der an einen Kommanditisten zurückgezahlten Einlage vor, indem sie den Zahlungsvorgang ungeachtet des Fehlens darlehenstypischer Regelungen, insbesondere zur Verzinsung, als Darlehensgewährungbezeichnet, so stellt sich die spätere Rückzahlung des vermeintlichen Darlehens als erneute Einzahlung der Einlage dar.

HGB § 110 Abs. 1; InsO § 38

Ein Kommanditist, der seine Einlage durch eine Zahlung an die Gesellschaft wieder auffüllt, ohne hierzu rechtlich verpflichtet zu sein, erlangt durch diesen Vorgang keinen Ersatzanspruch aus § 110 Abs. 1 HGB, der im Insolvenzverfahren über das Vermögen der Gesellschaft als Insolvenzforderung zur Tabelle angemeldet werden kann.